Begehbares und betretbares Glas

Wer an Glas denkt, der hat oft ein fragiles und sensibles Material im Kopf. Nur wenige wissen, dass Fensterglas sowohl sehr flexibel als auch sehr durchbruchssicher sein kann.

Das teilvorgespannte Glas TVG steht dabei für seine besondere Flexibilität, während dreilagiges VSG-Glas eine erhebliche Tragefähigkeit aufweist und häufig für moderne Treppen oder Fußböden verwendet wird.

Diese unterliegen aufgrund Ihrer besonderen Funktion strengen Auflagen und werden in den DIN-Normen festgehalten.

Lassen Sie sich überraschen von den verschiedenen Beschaffenheiten und Formen, die das Glas-Material einnehmen kann. Alle Infos begehbaren Verglasungen finden Sie bei fensterblick.de.

Unterschied zwischen begehbarem & betretbarem Glas

Begehbares Glas:
Als begehbares Glas werden alle Glas-Böden bezeichnet, die durch Personenverkehr belastet werden dürfen. Dazu gehören Fußböden, Treppen, Podeste oder Laufstege.

Betretbares Glas:
Als betretbares Glas hingegen werden alle Glas-Böden bezeichnet, die nur zeitweise von geschultem Personal betreten werden dürfen. Für Reinigungszwecke dürfen dazu beispielsweise Überkopfverglasungen betreten werden.

Begehbares Glas

Begehbare Böden werden immer beliebter in modernen Architekturen. Häufige Einsatzbereiche sind:

  • Treppen
  • Podeste
  • Tanzflächen
  • Fußböden & Doppelböden
  • Dachterrassen- und Balkonböden
  • Lichtöffnungen und Lichtschachtabdeckungen

Für begehbare Gläser gibt es strenge Vorschriften, damit die Sicherheit des Personenverkehrs gewährleistet werden kann. Dabei ist die Verwendung von VSG-Glas in mindestens drei Lagen Pflicht. Auch eine rutschhemmende Beschichtung des Glases muss gegeben sein. Festgehalten wird dies in der DIN-Norm 51097.

Nach dem Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) muss begehbares Glas selbst bei Bruch aller Scheiben eine Resttragfähigkeit von 30 min aufweisen. Nähere Informationen zur Tragfähigkeit und Tragwerksplanung finden Sie in der DIN EN 1990 und 1991-1-1.

Begehbare Verglasungen benötigen häufig eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE).

Damit das begehbare Glas auch einer bestimmten Nutzlast standhalten kann, muss die Glasstärke und die Zusammensetzung des Glases bestimmten Anforderungen entsprechen. Gemäß DIN 1055 für den statischen Nachweis von Punkt- und Flächenlast muss diese ausgerichtet sein.

Rutschfestes Glas

Um das Unfallrisiko für den Personenverkehr bei begehbarem Glas zu mindern gibt es verschiedene Verfahren, um die Oberfläche des Glases zu bearbeiten:

  • Aufrauen durch Sandstrahlen
  • Atzen mit einer Säure
  • Siebdruck mit rutschhemmenten Emaille
  • Laserstrukturierung

Lediglich das Siebdruck-Verfahren ist nicht für stark frequentierte und witterungsbelastete Außenbereiche geeignet.

Biegfestigkeit von Glas

2-fach Verglasung mit Einscheibensicherheitsglas ESG

Eine besonders hohe Biegfestigkeit weist das sogenannte Einscheibensicherheitsglas (ESG-Glas) oder das teilvorgespannte Glas (TVG) auf. Durch einen bestimmten Herstellungsprozess wird das Glas in einen Eigenspannungszustand versetzt und wird so biegefester.

Durch die hohe Oberflächenelastizität reagiert die Glasscheibe zudem flexibler auf Klimalast und Temperaturschwankungen. Dem ESG-Glas schreibt man aufgrund seiner biegfesten Beschaffenheit auch Schlag- und Stoßfestigkeit zu.

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