Teilvorgespantes Glas - TVG
Das teilvorgespannte Glas (TVG) besteht aus Einscheibenisolierglas (ESG), welches anders hergestellt wurde als übliches ESG-Glas.
Normalerweise wird ESG-Glas im Herstellungsprozess unter enorm hohen Temperaturen geschmolzen und anschließend unter enorm niedrigen Temperaturen kältegeschockt. Dadurch erhält es seine Schlag- und Stoßfestigkeit. Außerdem verringert ESG-Glas die Verletzungsgefahr, wenn es doch einmal brechen sollte.
Bei teilvorgespanntem Glas wird das Glas genau wie beim ESG unter enormen Temperaturen geschmolzen. Der Abkühlungs-Prozess allerdings erfolgt deutlich langsamer. Dadurch kommt es zu weniger Spannungsunterschieden im Glas, sodass eine Biegbruchfestigkeit von 120 bis 200 MPa vorliegt. Zum Vergleich: Bei normalem Floatglas beträgt dieser nur 40 MPa.
Bei Glasbruch verlaufen die Risse radial zu den Scheibengläsern hin, ähnlich wie beim Floatglas. In der Praxis wird das TVG-Glas zum Verbundsicherheitsglas (VSG-Glas) weiterverarbeitet. Somit werden zwei TVG-Gläser mithilfe einer zähfesten Folie in der Mitte verbunden.
TVG-Glas wird hautsächlich für Überkopfverglasungen und absturzsichernde Verglasungen (TRAV-Verglasung) verwendet. Je nach Anwendungsort werden unterschiedliche Verfahren und Kombinationen verwendet. Immer häufiger wird das TVG-Glas auch zu begehbarem Glas weiterverarbeitet.
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