Der Scheibenzwischenraum, kurz auch SZR genannt, ist ein kleines Mysterium am Fenster-Konstrukt. Vielen ist gar nicht bekannt, dass eine Fensterverglasung überhaupt aus mehreren Gläsern besteht.
Oft fragen sich die Nutzer auch, warum es überhaupt einen Zwischenraum gibt und warum die einzelnen Scheiben nicht unmittelbar mit einander verbunden sind. Und warum wird der Glas-Aufbau in komplizierten Ziffernfolgen, wie zum Beispiel 4/16/4 bezeichnet? Wie kann sich Kondenswasser im SZR absetzen?
Viele Fragen kommen im Zusammenhang mit dem Scheibenzwischenraum auf. Inwiefern der Scheibenzwischenraum auch zum Wärmeschutz und zum Schallschutz effektiv beitragen kann und wie Sie Ihre Fensterbestellung in optimieren können, erfahren Sie hier.
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Der Scheibenzwischenraum (SZR) beschreibt den Zwischenraum zwischen Fenstergläsern. Moderne Fensterverglasungen bestehen heute aus mehreren Glas-Scheiben. Der SZR ist üblicherweise zwischen 10 mm und 20 mm breit.
Eine ältere Bezeichnung für das SZR ist der Luftzwischenraum (LZR). Anfangs wurden die Zwischenräume noch mit Luft befüllt. Aufgrund der besseren Isolierung und Eigenschaften werden die Scheibenzwischenräume mittlerweile mit Edelgasen wie Argon, Krypton oder Xenon befüllt. Die Ausführung und der Abstand des SZR hat Einfluss auf den Wärmeschutz und Schallschutz der Verglasung.
Scheibenzwischenräume finden Sie immer bei 2-fach, 3-fach und 4-fach Verglasungen von Fenstern. Der Scheibenzwischenraum ist mit einem Randverbund isoliert und in der Regel mit einem Edelgas befüllt. Erste Entwicklungen bei Vakuum-Isolierglas den SZR mit einem Vakuum zu versehen sind ebenfalls bereits auf dem Markt.
Bestandteile des Scheibenzwischenraums
Der Scheibenzwischenraum ist mit einem Randverbund isoliert und mit einem Edelgas oder Vakuum befüllt. Außerdem fällt der Abstand der Glasscheiben je nach Funktion anders aus. Doch wozu dient das ganze eigentlich? Im nachfolgenden erläutern wir Ihnen den genauen Zweck des SZR-Aufbaus.
Edelgas oder Vakuum
Der Scheibenzwischenraum beim Fenster kann mit einem Edelgas oder mit Vakuum ausgestattet werden. Edelgase haben eine geringe Wärmeleitfähigkeiten und können so den Temperatur-Austausch zwischen Außen- und Innenluft verringern. Somit kann eine bessere Wärmedämmung des Fensterglases gewährleistet werden. Am häufigsten wird dabei für die Gasfüllung des SZR das Edelgas Argon dafür verwendet. Argon kommt auf der Erde häufiger vor und ist daher viel leichter zu gewinnen. Die Edelgase Krypton und Xenon werden daher eher nur in Sonderfällen verwendet.
Der Scheibenzwischenraum ist an den Rändern mit einem Randverbund versiegelt. Der Randverbund isoliert den SZR und sorgt dafür, dass kein Edelgas oder Vakuum entweichen kann. Der Randverbund besteht entweder aus Edelstahl oder Kunststoff. In den letzten Jahren hat sich allerdings immer mehr das Kunststoff-Format als sogenannte "warme Kante" bewährt. Diese ist mit einem Trockenmittel befüllt und gut versiegelt. Kunststoff hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit und kann an den sonst sehr wärmedurchlässigen Glas-Rändern sehr gute Dämm-Qualitäten bieten.
Die Abstände der einzelnen Glasscheiben zueinander haben mit einen Einfluss auf die Wärmedämmung und den Schallschutz. In der Regel gilt: Je größer der Scheiben-Abstand wird, desto mehr nimmt die Wärmeleitfähigkeit ab und somit die Wärmedämmung zu. Erst ab einem größeren Abstand entsteht wiederum der gegenteilige Effekt. Die Wärmeleitfähigkeit nimmt wieder zu, da eine Luft-Zirkulation im SZR entsteht. In Hinblick auf den Schallschutz versucht man die Abstände im SZR unterschiedlich groß zu halten und eine Asymetrie im SZR zu erreichen.
Oft wird der Glas-Aufbau bei Mehrfachverglasungen in bestimmten Ziffernfolgen, wie zum Beispiel 4/12/4/12/4; 4/14/4/14/4 oder 4/18/4/18/4 angegeben. Die ungeraden Stellen (in diesem Fall "4") gibt die Glas-Dicke an, während die geraden Stellen (in diesem Fall "12","14" oder "18") den Scheibenabstand angeben. So versucht man vereinfacht den Glas-Aufbau für den Nutzer darzustellen.
Beispiel 8/12/4/10/4: 8mm Scheiben-Dicke; 12mm Abstand zur nächsten Scheibe; 4mm Scheiben-Dicke; 10mm Abstand zur nächsten Scheibe und 4mm Scheiben-Dicke.
Funktionen des Scheibenzwischenraumes
Wärmeschutz: Isolierglas mit SZR
Die Hauptaufgabe des Scheibenzwischenraumes liegt darin einen Wärmeschutz zu gewährleisten. Erst seit ca. 1950 werden Mehrscheiben-Verglasungen verwendet. Diese stellen heute nach europäischer Norm die Mindest-Anforderungen für Fenster in beheizten Räumen dar. Viel energieeffizienter jedoch stellt sich bereits die 3-fach Verglasung heraus. Die Fenster-Verglasung wäre nur halb so wärmedämmend ohne den benötigten SZR. Denn durch die Edelgasfüllung, dem Scheiben-Abstand sowie dem Randverbund im SZR werden zusätzliche Wärmebrücken verhindert. Mithilfe von einer Mehrfachverglasung und Isoliergläsern mit einer Thermofloat-Schicht erhalten Sie optimalen Wärmeschutz. Erfahren Sie mehr zum Thema Wärmeschutz bei fensterblick.de!
Oft nur zweitrangig erwähnt, allerdings von großer Bedeutung ist der SZR für den Schallschutz. Eine Schallschutz-Verglasung besteht aus mindestens zwei Fenstergläsern. Ausschlaggebend für den Glas-Aufbau von Schallschutz-Verglasungen: Asymmetrie! Nicht nur unterschiedliche Glas-Dicken werden dafür verwendet, auch der Scheibenzwischenraum muss unterschiedliche Scheiben-Abstände aufweisen. So versucht man verschieden Frequenz-Wellen abzufangen. Die Schall-Wellen versinken im Material und werden somit absorbiert. Besonders effizient in diesem Stil ist beispielsweise eine 3-fach-Verglasung mit den Scheibendicken 8, 6 und 4mm sowie den verschiedenen Scheibenzwischenräumen von 14 und 16mm.
Der Psi-Wert (ψ) ist neben den U-Werten ein wichtiger Indikator für die Wärmedämmung. Er gibt Auskunft über die Wärmeleitung, an dem Punkt wo alle Materialien aufeinandertreffen: Am Glas-Rand, Randverbund sowie am Fenster-Rahmen. Desto höher der Psi-Wert ist, desto mehr Wärme geht am Rand verloren. Der Psi-Wert beschreibt den längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizient und besitzt die Einheit W/mK angegeben.
Die Klimalast verändert den Scheibenzwischenraum
Der Scheibenzwischenraum erfüllt vielfältige Funktionen von Wärmeschutz bis hin zu Schallschutz. Er verhindert das Entweichen von wärmedämmenden Edelgasen und kann sogar mit den Helima Sprossen optischen Ansprüchen gerecht werden.
Doch auch der Scheibenzwischenraum kann sich durch äußere Einflüsse verändern. Durch die Klimalast können sich die Glasscheiben verformen. Materialien verändern bei Temperaturunterschieden Ihre Oberfläche. Dies ist jedoch kaum für das Auge ersichtlich und kann erst bei genauerer Untersuchung festgestellt werden.
Auch Glas dehnt sich bei Hitze aus und zieht sich bei Kälte zusammen wie bei allen Materialien. So kommt es je nach Temperatur zu einer Wölbung nach außen oder nach innen. Durch die Verformung wird der Randverbund undicht und das Edelgas kann entweichen. Gleichzeitig kann Feuchtigkeit in den Zwischenraum gelangen, sodass Ihre Fenster beschlagen.
Für besonders große Scheibenabstände oder für Fenster in hohen Höhenlagen muss daher über geeignete Kapillare oder Ventile der Unterschied zwischen dem äußeren Luftdruck und dem thermsichen Druck innerhalb der Scheiben ausgeglichen werden.
Kondenswasser im Scheibenzwischenraum
Beschlagen die Glasscheiben im Scheibenzwischenraum deutet dies auf einen Defekt hin und der Ursache muss nachgegangen werden. Normalerweise muss der Randverbund den SZR vollständig von der Außenluft isolieren. Hier hilft entweder nur der Scheiben-Wechsel oder ein Fenster-Wechsel, wenn Sie ohnehin über sehr alte Fenster verfügen.
Sprossen im Scheibenzwischenraum
Der Scheibenzwischenraum (SZR) hat nicht nur eine wärmedämmende oder schalldämmende Funktion. Auch für dekorative Zwecke kann der SZR verwendet werden. Immer beliebter werden die sogenannten Helima Sprossen. Sie liegen im Scheibenzwischenraum und verleihen Ihrem Fenster einen gemütliche Landhaus-Optik.
Das praktische an Helima Sprossen: Sie sparen viel Putzarbeit! Die Helima Sprossen liegen im Scheibenzwischenraum und können somit keinen Staub fangen. So erhalten Sie ein Fenster im Landhaus-Optik ohne Kompromisse machen zu müssen. Praktisch oder?
Es gibt bereits Anbieter auf dem Markt, die Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum anbieten. Das bedeutet, dass sich die Jalousien im Scheibenzwischen-Raum befinden. Bei der Bedienung fährt Ihr Sonnenschutz also im Scheibenzwischenraum herunter. Dies kann eine praktische Lösung sein, weil so die Putzarbeit für den Panzer wegfällt.
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