Die Geschichte des Fensterglases reicht bis in die Antike zurück. Schon im alten Ägypten hat man Glasgefäße erstellt. In Europa hat sich das Fensterglas dagegen erst im 12. Jahrhundert nach Christus durchgesetzt. Die damaligen "Butzengläser" unterscheiden sich jedoch stark von unserem heutigen Flachglas.
Trotz der lange Geschichte des Glases sind sich Wissenschaftler nicht ganz einig, was Glas eigentlich genau ist. Das Glas erscheint einerseits für das menschliche Auge als ein festes Material, auf der anderen Seite verfügt Glas über Eigenschaften, die typisch für Flüssigkeiten sind.
Der deutsche Chemiker Gustav Tamman definierte im Jahr 1933 den Begriff Glas folgendermaßen: "Der Glaszustand ist der eingefrorene Zustand einer unterkühlten Flüssigkeit, die ohne zu kristallisieren erstarrt ist."
Hier bei fensterblick.de gehen wir dem faszinierenden und mysteriösen Material auf den Grund. Von den verschiedenen Glas-Arten über das Herstellungsverfahren bis hin zu zukünftigen Fensterverglasungen erfahren Sie alles im Überblick.
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Heute gibt es hunderte verschiedene Glassorten. Das uns bekannte normale und farblose Glas besteht im wesentlichen aus:
rund 70% aus Quarzsand (Siliziumdioxid)
13% aus Soda
10% aus Kalk
Anteile an Dolomit, Feldspat & Pottasche
Amorpher Feststoff
Gläser sind sogenannte amorphe Materialien (griechisch "amorph" = "ohne Gestalt"). Vor der Schmelze bestehen die Bestandteile des Glases aus einer festen Kristallstruktur. Nach der Schmelze hingegen wird diese Struktur wieder aufgebrochen. Durch das schnelle Abkühlen beginnt das Glas zwar wieder seine Kristallstruktur herzustellen, allerdings erfolgt diese nicht gleichmäßig. Glas erscheint für das menschließe Auge somit fest, verfügt aber über eine ungeordnete Kristallstruktur, wie bei Flüssigkeiten. Die Beschreibung von Glas als "eingefrorene Flüssigkeit" ist daher sehr passend.
Herstellungsverfahren von Fensterglas
Frühes Mittelalter
Bei einem der ältesten Glasverfahren wurden verschiedene Werkstoffe miteinander vermischt und verschmolzen. Danach wurde das Ganze zu Glaskugeln aufgeblasen. Diese hat man dann an einer Leiste befestigt. Anschließend wurde das Glas erneut erhitzt und durch Drehbewegungen entstanden kreisrunde Scheiben, aus denen man später rechteckige Fenstergläser herausschnitten hat. Durch diesen Herstellungsprozess waren die Gläser in der Mitte dicker als an den Rändern. Daher entstand auch der Names des sogenannten Butzen-Glases.
Mittelalter bis frühe Neuzeit
Nach der Erfindung des Butzenglases hat es allerdings nochmal fast ein halbes Jahrhundert gedauert bis sich die Fensterglasproduktion entscheident weiterentwickelt hat. 1688 gelang es im französischen Ort Saint Gobain erstmals Scheiben mit annährend gleicher Glasdicke herzustellen. Durch das sogenannte Walzverfahren gelang es ebenfalls sehr große Scheibenflächen zu produzieren. Beim Walzverfahren wird das Glas durch rotierende Werkstoffe umgeformt. Nach und nach wurde das Walzverfahren optimiert.
Heute
Heute wird das uns bekannte Flachglas mit dem sogenannten Floatverfahren hergestellt. Diese Methode wurde in den 1960ern durchgesetzt. Dabei wird das Glas in einen längliches Behälter mit flüssigen Zinn geleitet. Das flüssige Glas ist leichter als der Zinn und schwimmt daher auf der Oberfläche und bildet einen dünnen und gleichmäßigen Film. So entsteht die gewünschte Scheibenform. Im Nachgang wird das Fensterglas in Kühlkanälen abgekühlt bis es seine feste Form annimmt und man es aus dem flüssigen Zinn herausheben kann.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich der Fenstermarkt im Bezug auf die Verglasung stark weiterentwickelt. Um einen besseren Schutz zu gewährleisten hält sich der Mehrscheiben-Isoliergläser Trend.
Nur eine Glasscheibe kann den vielen Anforderungen an die Umwelt nicht mehr gerecht werden. Mit mehreren Fensterglasscheiben hingegen können Sie signifikant den Wärmeschutz wie auch den Schallschutz verbessern.
2-fach Verglasung
Beim sogenannten Zweischeiben-Isolierglas befindet sich zwischen den Scheiben ein Hohlraum, der mit einem Edelgas befüllt wird. Das Edelgas verringert den Temperaturaustausch und wirkt dadurch wärmedämmend. Häufig setzt man das Edelgas Argon oder Krypton ein. Verbessert wird die Wärmedämmung, indem man den Abstand der Gläser zueinander erhöht, ohne den Grenzwert zu erreichen. Ab einem bestimmten Abstand wird der Temperaturaustausch sonst wieder höher.
Für eine höhere Wärmedämmung empfiehlt sich eine 3-fach vergalsung. Während 2-fach Verglasungen eher für Altbauten mit weniger gedämmten Fassaden in Frage kommt, wird für Neubauten mit einer erhöhten Wärmedämmung eine 3-fach Verglasung verwendet. Auch die Dreifachverglasung verfügt über eine Edelgasfüllung mit passenden Glas-Abständen. Durch die Investition in eine 3-fach Verglasungen können Heizkosten gespart werden.
Die 4-fach Verglasung ist aufgrund der hohen Anschaffungskosten noch etwas seltener anzutreffen. Sie hat sich noch nicht vollständig auf dem Markt etabliert. Sie wird aufgrund der starken Wärmeüarameter gerne für Passivhäuser verwendet. Die Wärmedämmung ist hier sehr hoch. Oft beschlägt zu den Übergangsjahreszeiten das Fenster sogar von außen. Dies ist ein Indiz für die hervorragende Dämmung. Mit 4-fach Gläsern sparen können hervorragend Heizkosten gespart werden.
Mitte der 90er Jahre wurden erste Vakuum-Isoliergläser entwickelt und produziert. Vakuum kann keine Temperaturen weiterleiten und trennt den Innenraum somit sehr gut ab.
Es erreicht ähnliche Wärmedämmwerte wie bei leistungsstarken 3-fach Verglasungen, jedoch dies zu einer geringeren Glasdicke. Damit kann die Vakuumverglasung eine Alternative bei der Sanierung von Fenstern mit sehr schmalen Profilen bieten.
Davon abgesehen erlaubt die Vakuumverglasung mit zwei Scheiben ein geringeres Fenstergewicht. Somit können ökologischere Prozesse in der Produktion und Logistik von statten gehen.
Die Wärmedämmung des Fensters können Sie am sogenannten U-Wert ermitteln. Desto kleiner der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient für das gesamte Fenster ist, desto besser ist die Wärmedämmung. Erfahren Sie mehr dazu bei den Fenster U-Werten.
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